Die Martinsmadhütte befindet sich im Gebiet der
Tektonikaren Sardona. In ihr stehen die Berge kopf: Entlang einer markanten und von Weitem gut sichtbaren Linie, der sogenannten
"Glarner Hauptüberschiebung", wurden während der Entstehung der Alpen alte Verrucano-Gesteine (250-300 Mio. Jahre alt) auf viel jüngere Flysch-Gesteine (35-50 Mio. Jahre alt) oder Kalke (ca. 100 bis 150 Mio. Jahre alt) geschoben. Im nördlichen Teil des Welterbes (Sool, Weisstannental, Pizolgebiet) liegen bräunliche, verschieferte Flyschsteine unterhalb der Linie, im südlichen Bereich (Ringelspitz, Cassonsgrat, Laaxer Stöckli/Piz Grisch) sind es hellgraue Kalksteine. Es kamen also ältere auf jüngeren Schichten zu liegen.
Diese Überschiebung hat
vor rund 25-40 Mio. Jahren infolge der Kollision von Afrika mit Europa tief im Erdinnern stattgefunden.Ganze Gesteinsdecken wurden dabei 35-40 km nach Norden verfrachtet. Durch die Hebung der Alpen und den gleichzeitigen Abtrag der überliegenden Gesteinsmassen kam die Überschiebungslinie an die heutige Position hoch in den Bergen. Siehe Foto mit der Überschiebungslinie am Ofen auf ca. 2‘650 m, wo unter der Linie Kalke sind und darüber eher grünlicher Verrucano.
Mehr Informationen unter: www.unesco-sardona.ch